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spirals

I don’t feel like talking anymore.  You did get your fair chance, yet more. What’s left is a blank space for unspoken words.  Healing happens in spirals you know. Shedding light on what lay hidden before. What comes forth is divine love in between worlds.  I got so used to leaving situations like this.  This time I can’t run, I struggle adapting to it.  Really letting go takes so much more  when I am filled with the anxiety of probably meeting you  The moment I step out my door. Like everything else it comes and goes in waves. There is no denying that our connection remains. Our souls still heavily intertwined  But no matter how far I stray  Avoiding your usual way there‘s no 3-D solution in sight. Given the circumstances what’d you have me do? Given the consequences would you dare pull through? If you were in my position If it was my decision  Let me try and find comfort in the knowledge that  in another world we truly share foreve...

fight or flight

At this point I am so used to the fight or flight mode that not being stressed seems to overwhelm my whole system. My body is constantly tired yet twitchy, my mind cannot stop racing, searching for reasons to be busy while I am not even able to think one clear thought through.  I do not know where I belong, now that the fight is over. It was a game without winners and after all rescue attempts had failed miserably, and the only option left was a mournful conclusion, I struggle to find balance in peace. All along, safety has been an unfamiliar concept for me. So after many years of figuring out what safety might potentially be outside of constructed, manipulated and codependent structures and continuously fighting for this new ideal, all that is left are unknown grounds on which I seem to awkwardly stumble around without direction.  How can one learn safety, respectively (and more importantly) unlearn persistent and omnipresent fear, caution, and alert? Might it even be possibl...

orange

Die Dunkelheit liegt schwer auf der Stadt. Ich fahre durch vom Sommer aufgeheizte Straßen. Wild fliegt mein Haar durch den Wind, die Hitze klebt auf der gesonnten Haut. Hintergründig plätschert Musik, während die Bald-Zuhause-Müdigkeit sich schwermütig auf mich legt. Ich beschleunige, das Motorbrummen erfüllt die Nacht. Die Straßen sind leergefegt, denn es gibt keine Ziele. Orangene Lichter zeugen von einer Erinnerung an Leben, konservieren den Tag. Der Blinker bestimmt den Rhythmus, die Geräusche der Fahrbahn singen mich in den Schlaf. Es ist eine versöhnliche Romantik, die nicht viel verlangt. Wie eine Umarmung, ein unverbindliches Versprechen - alles ist möglich für die Dauer der endlosen Nacht. Nicht mehr weit, mein Herz spürt die Nähe. Ein Einbiegen, ein Schlüsselumdrehen.  Mucksmäuschenstille.

mitte zwanzig

Können wir etwas richtig verrücktes machen? Irgendwo hinfahren, ohne Ziel und Plan. Mit runtergekurbelten Fenstern und dem Gefühl, dass wir richtig cool sind. Etwas wagemutig und ein kleines bisschen unvernünftig. Kleider anziehen, die wir uns sonst nicht anzuziehen trauen. Richtig leckere Speisen probieren, die wir noch nie gegessen haben. Bis spät in die Nacht den warmen Sommerabend genießen und als letzte im Restaurant sitzen. Mittags Wein trinken und den ganzen Tag den Bikini drunter tragen. Laut sein und lachen, sorglos. Fremde Orte erkunden, neue Düfte wahrnehmen. Durch verwinkelte Gassen schlendern und im Meer treiben. Völlig harmlos mit Jungs flirten, lachend den Kopf in den Nacken werfen, weiter laufen, die Mädels im Arm. Nächte durch tanzen, barfuß im Mondschein spazieren. Mit der Gewissheit, dass in der Ferne unser Leben, sicher und wundervoll, auf uns wartet. Uns unserer Liebsten bewusst. Dankbar ob des Hafens, an den wir zurück kehren können. Aber mal ganz kurz weit weg, i...

kchr

Nichts ist so laut wie die Stille, wenn das erste mal jemand einen frisch geschriebenen Text von dir liest und du daneben sitzt und wartest. Auf das Urteil. Auf eine Reaktion. Auf ein Geräusch. Es fühlt sich an, wie damals in der Schule. Während mein Freund aber anständig und ruhig liest, unterbrach der unsympathische Lehrer die Stille gelegentlich mit einem Schnauben. Einem Kopfschütteln. Und dem provokanten, aggressiven Kratzen des Rotstifts auf meinem Text. Meinem Werk. Meiner Kunst. Kchchchr. Falsch. Umso länger das Kchchchr andauerte, desto mehr war falsch. Diese Unterbrechung der Stille war nicht nur ohrenbetäubend. Sie war auch irgendwie pietätlos. Abartig.  Mein Freund ist anständig und ruhig. Er nickt nicht mal mit dem Kopf. Oder schüttelt ihn wenigstens. Seine Augen sind nicht verbissen, in ihnen lauert nicht der Wunsch, einen Fehler zu entdecken und den Rotstift laut FALSCH rufen zu lassen. Er verzieht keine Mine, atmet er überhaupt? Ich werde verrückt. Die Stille ist so...