orange

Die Dunkelheit liegt schwer auf der Stadt. Ich fahre durch vom Sommer aufgeheizte Straßen. Wild fliegt mein Haar durch den Wind, die Hitze klebt auf der gesonnten Haut. Hintergründig plätschert Musik, während die Bald-Zuhause-Müdigkeit sich schwermütig auf mich legt. Ich beschleunige, das Motorbrummen erfüllt die Nacht. Die Straßen sind leergefegt, denn es gibt keine Ziele. Orangene Lichter zeugen von einer Erinnerung an Leben, konservieren den Tag. Der Blinker bestimmt den Rhythmus, die Geräusche der Fahrbahn singen mich in den Schlaf. Es ist eine versöhnliche Romantik, die nicht viel verlangt. Wie eine Umarmung, ein unverbindliches Versprechen - alles ist möglich für die Dauer der endlosen Nacht.
Nicht mehr weit, mein Herz spürt die Nähe. Ein Einbiegen, ein Schlüsselumdrehen. 
Mucksmäuschenstille.

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