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time lapse

"How the winds are laughing, they laugh with all their might" - Joan Baez It's been a year. Today. It's been year since we met. Since a familiar stranger showed me my potential and nudged me into the right direction, motivated me to follow my path. Just enough, to spark curiosity and excitement for what is yet to come. One year ago, you were the first person who met me and told me about my magic as if it was the most obvious feature I carried. You paused me amidst a spiral of uncertainty, expansion and not-yet-enoughness and embraced me with your daring, almost offensive hope in me. I wonder whether you know about the spark you lit. And if it ever occurs to you to remember what you saw me becoming, what you made me see. It's been four years. More or less. Four years since you came back into my life. Since you, damaged soul, reached out as if our story had not yet been told. Because you saw something in me which you could not quite name - and neither could I. It wa...

heimweh

Der Bass bahnt sich seinen Weg in mein Herz. Es riecht nach Räucherstäbchen und Sommer. Ich sitze auf einem bunten Tuch, mit meinen Händen taste ich die Stöckchen und Steine, die Unebenheiten im Boden. Es ist warm, mein Kleid luftig. Ich fühle mich groß. Mein Herz ist weit geöffnet. Ich schmecke Freundschaft und Verbundenheit, spüre Frieden und Liebe. Es kribbelt in mir. Ich fühle den Schatten der dunklen Stoffplane, den frischen Wind, der darunter hindurch zieht. Ich lausche dem rhythmischen Spiel der Trommeln und Gitarren. Mein Herzschlag passt sich dem Takt an. Ich höre das Lachen der Menschen um mich herum. Spüre ihre Herzen, ihr Seelen sind so vertraut. Mit meinen Füßen erforsche ich die nackte Erde. Bin der Lösung so nahe. Alle strahlen, umarmen, genießen. Alles ist in Bewegung - in Ruhe und Stille. Die Zeit steht still, denn sie ist nicht von Belang.  Wir sind groß, wir sind eins. Ich halte die Augen geschlossen. Nur ein Weilchen noch.

brot

Erinnerungen. Eine spannende Sache. Unsere ganz persönliche Fähigkeit zum Zeitreisen. Es ist einer der seltenen Tage, an denen unser Abendessen aus Brotzeit besteht. Wir sind berufstätig, also wird zu meist am Abend gekocht. Doch heute, wir hatten beide frei, gab es mittags bereits ein wärmendes Festmahl bei der Familie. Auf der Rückfahrt kamen wir an einem neuen Bäcker vorbei. Es ist einer dieser neumodischen Läden, die damit werben, Brottradition (was darunter zu verstehen ist erscheint mir zunächst höchst subjektiv) zu leben, Lifestyle Faktor und instagramability inklusive. Weg vom schneller, billiger, trockener und zurück zur Handwerkskunst. Wir haben bereits von diesem Bäcker gehört und der Frankfurter Handkäs in der Einkaufstasche schreit nach frischem Brot. Also wagten wir das Experiment.  Eben noch saß ich unverfänglich und unbedarft am Tisch, fertig gedeckt mit allem, was zum Abendbrot gehört, und saugte den Duft des frischen Brots, begutachtete die fluffige Konsistenz, di...

schneekugel

Manchmal ist es sehr laut in meinem Kopf. Manchmal fliegen die Gedanken kreuz und quer durcheinander. Wie Schnee in einer Schneekugel, die eben geschüttelt wurde. Dann schießen die Träume und Ängste, Gedanken und Gefühle umher und finden keine Ruhe. Das muss ich noch tun, dies muss ich noch denken und so will ich mich noch fühlen.  Wenn das passiert, versuche ich oft, die Dinge zu greifen, die mir gut tun. Mich nur auf eine Beschäftigung zu fokussieren, auf einen Gedanken oder ein bestimmtes Gefühl zu halten. Und oft funktioniert es, aber meist nur vorübergehend. Dann stelle ich fest, dass es mir wieder entgleitet, dass die anderen Flocken weiterhin völlig unbeherrscht umher schwirren und ich den Fokus verliere.  Also wie bringe ich die Flocken in der Schneekugel dazu, sich wieder zu beruhigen?  Ich atme durch. Lasse los. Lasse alles liegen und akzeptiere es. Ohne zu Suchen. Lasse mich treiben. Ohne Wollen, ohne Sein. Entspanne meine Muskeln, meinen Kiefer, mein Herz. Mei...

glitter

Mein Jahr begann mit einer Reise, so prall gefüllt mit Schlüsselmomenten, dass ich noch heute von ihr zehre. Voller Glitzer, Glamour, ein Wirbelwind der Gefühle und Wahrnehmungen, reizend reizüberflutend. In einer Parallelwelt zu Gast, wurde ich für einen Moment Teil von etwas, das ich vorher nicht hatte einschätzen können. Wie ein Kristall, funkelnd und im Inneren bewegen sich grazile Figuren, tanzen zu rhythmischen Klängen. Die Welt herum ist verstummt und nichtig, das Tempo zu schnell und trotz aller Vorbehalte wurde ich mitgerissen. Es ist dieses Great Gatsby Gefühl, diese Schwerelosigkeit und der Friede in der Ekstase, von außen betrachtet wie Dekadenz und Obszönität schimmernd, doch unter den makellosen Oberflächen liegt die ehrliche Wahrheit. Ich habe mich mitreißen lassen, habe nur den kleinen Zeh rein gesteckt und bin Sekunden später selbst ein Teil des Ganzen geworden, auf- und umgetrieben und doch bewegungslos. Und dort, mitten in dieser Utopie, habe ich sie gefunden: Die Wa...