Posts

eins

Die Nacht legt sich über das Festivalvolk, über Zelte und Campingbusse, Hippies und Rastafaris, über die Liebenden und die Lebenden. Alles bebt vor Energie, man kann das Glück und die Glüc klichkeit förmlich spüren.  Die Liebe, die sich noch viel weiter ausbreiten möchte, um uns alle einzunehmen und zusammenzuschließen. Überall um uns sitzen und liegen Menschen im weichen Gras, gebannt und doch so entspannt.Seifenblasen schweben über unsere Köpfe hinweg und schimmern in den Farben der bunten Bühnenlichter. Sie steigen empor in die Unendlichkeit des Himmels, Sterne funkeln. Ein Mädchen mit langen Dreads und einem weiten Rock dreht sich aufgeregt im Kreis, die leuchtenden Pois schwingen gleichmäßig hypnotisierend um sie herum.  Umgeben von Freundschaft und Liebe schliesse ich die Augen, als die tiefen Bässe einsetzen und die ersten Töne von der Bühne zu uns hinüber klingen. Erst leise, vorsichtig, dann immer deutlicher und fordernder. Der brummende, einzigartige Sound des D...

licht

Liebe. Friedliche, reine Liebe.  Für die Menschen. Für das Leben. Für dich und mich. Für die Sonne, die auf uns herab scheint und die Musik die zu uns herüber schallt.  Liebe durchflutet mich.  Es ist nicht die Liebe für jemanden, die Liebe auf der eine Beziehung basiert. Oder die Liebe die Menschen blind macht. Es ist die Liebe für alles, was um mich herum ist. Eine dankbare Liebe die mir die Augen öffnet für die Schönheit des Lebens, mich erfüllt wie ein helles, warmes Licht.  Das ist es was ich spüre, als ich im Gras liege, den Kopf auf deiner Brust, die sich ruhig auf und ab bewegt. Die trockenen Halme kitzeln auf der Haut, Ameisen krabbeln über meine Beine.  Wir lauschen einer Geschichte, erzählt in einer ruhigen, tiefen Stimme. Und wir sind friedlich. Mit allem im Reinen. Und am meisten mit uns.  Du nimmst meine Hand in deine. Ich schließe die Augen und  noch nie war es so hell.  Die Liebe erfüllt mich wie ein helles, warme...

stuck

Manchmal möchte ich schreiben, einfach um des Schreibens willen. Manchmal möchte ich alles in Worte fassen, was mich so beschäftigt, aber ich kann es nicht. Wenn mir das alles wieder einmal zu viel wird und ich das Ziel aus den Augen verliere möchte ich all die Emotionen, die mich so belasten, in Sätze pressen, einstampfen und in den anonymen Weiten auf Reisen schicken. Ich möchte sie fort senden, in ferne Länder, an fremde Menschen, wo diese sich dann darüber Gedanken machen können, nicht mehr ich. Doch manchmal gelingt es mir nicht. Manchmal bin ich bereits so erschöpft, dass ich die Gedanken und Sorgen nicht mehr greifen kann, sie entrinnen mir bei dem Versuch sie zu fassen und hinauszuwerfen. Dann bleiben sie einfach in meinem Kopf, in meinem Herzen, in meiner Seele hängen, verknoten sich, verheddern sich, gehen in den weiten meines verwirrten Geistes verloren und tauchen gerade dann wieder auf, wenn ich aufgehört habe über sie nachzudenken. Manchmal möchte ich schreiben,...

flüsternd

Die Nacht ist tiefschwarz, nur wenige vereinzelte Feuerwerke erleuchten dann und wann noch den Himmel in bunter Pracht. Die eiskalte Winterluft streicht mir durchs Gesicht, doch ich bemerke sie kaum. Die laute Musik dringt zu uns hinaus, begleitet von aufgeregten Stimmen und schallendem Gelächter, doch ich nehme sie nicht mehr wahr. Deine warmen, starken Hände massieren mir ruhig den Rücken, zum ersten mal seit langer Zeit entspanne ich mich und lasse alles los. Und deine Stimme. Deine tiefe, rauchige, voluminöse Stimme - so beruhigend, so warm. Sie umfasst mich, schliesst mich ein. Ich weiss schon lange nicht mehr, was du sagst, doch es klingt wundervoll. Ich fühle mich sicher, warm, wie in meiner eigenen kleinen Welt. Wo sonst immer Gedanken kreisen und Sorgen regieren, herrscht nun magische Ruhe. Ich höre auf zu denken, die Augen geschlossen lausche ich dem Klang deiner Stimme und ergebe mich den gekonnten Bewegungen deiner Hände über meinen Rücken. Du könntest mir alles erzählen, i...

falling

Ich laufe lachend durch meine Erinnerungen, meine schönen, wundervollen Erlebnisse. Vor mir die Menschen, die ich liebe. Sie albern herum, erfreuen sich ihres Lebens. Das Glück zieht an uns vorbei, bunt, schillernd und leuchtend. Nichts kann uns aufhalten. Für eine Sekunde verliere ich sie aus den Augen. Ich laufe weiter, lache immer noch. Doch plötzlich merke ich, dass ich irgendwo falsch abgebogen bin. Die glücklichen Momente um mich herum brechen weg, der Pfad auf dem ich gehe zerfällt unter mir, ich verliere den Boden unter den Füßen und alles wird finster. Es ist still, keiner ist mehr da. Sie sind weiter gelaufen, haben sich nicht nach mit umgedreht, haben nicht bemerkt, dass sie mich auf ihrem Weg verloren haben. Ich bin einsam, es ist dunkel. Alles um mich herum zerbricht, ich bin machtlos. Ich falle.