eins

Die Nacht legt sich über das Festivalvolk, über Zelte und Campingbusse, Hippies und Rastafaris, über die Liebenden und die Lebenden. Alles bebt vor Energie, man kann das Glück und die Glücklichkeit förmlich spüren. 
Die Liebe, die sich noch viel weiter ausbreiten möchte, um uns alle einzunehmen und zusammenzuschließen. Überall um uns sitzen und liegen Menschen im weichen Gras, gebannt und doch so entspannt.Seifenblasen schweben über unsere Köpfe hinweg und schimmern in den Farben der bunten Bühnenlichter. Sie steigen empor in die Unendlichkeit des Himmels, Sterne funkeln.
Ein Mädchen mit langen Dreads und einem weiten Rock dreht sich aufgeregt im Kreis, die leuchtenden Pois schwingen gleichmäßig hypnotisierend um sie herum. 
Umgeben von Freundschaft und Liebe schliesse ich die Augen, als die tiefen Bässe einsetzen und die ersten Töne von der Bühne zu uns hinüber klingen. Erst leise, vorsichtig, dann immer deutlicher und fordernder. Der brummende, einzigartige Sound des Didgeridoos setzt ein und nichts hält mehr.
Ich werfe den Kopf in den Nacken und die Musik durchströmt mich. Sie fliesst durch meine Adern, pulsiert unter meiner Haut und sprengt die letzten sorgenreichen Fesseln. Schüttelt alles ab und nimmt mich vollständig ein.
Mein Körper beginnt zu tanzen. Und mit ihm auch meine Seele. 
Mit geschlossenen Augen lasse ich die Musik den Rhythmus meines Körpers bestimmen. 
Ich bin eins mit der Musik.
Die Gedanken sind leer, stattdessen ist dort eine bunte Wärme, ein Gefühl der Vollkommenheit und Liebe. Alles strahlt und leuchtet. Es ist, als gäbe es auf der ganzen Welt nur noch Gutes. Als wäre alles erfüllt von Hoffnung und Frieden. Als wären wir alle miteinander verbunden.
Und wir alle tanzen wie noch nie zuvor.

Wir sind eins mit der Musik.
Eins mit uns.

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