schneekugel

Manchmal ist es sehr laut in meinem Kopf. Manchmal fliegen die Gedanken kreuz und quer durcheinander. Wie Schnee in einer Schneekugel, die eben geschüttelt wurde. Dann schießen die Träume und Ängste, Gedanken und Gefühle umher und finden keine Ruhe. Das muss ich noch tun, dies muss ich noch denken und so will ich mich noch fühlen. 
Wenn das passiert, versuche ich oft, die Dinge zu greifen, die mir gut tun. Mich nur auf eine Beschäftigung zu fokussieren, auf einen Gedanken oder ein bestimmtes Gefühl zu halten. Und oft funktioniert es, aber meist nur vorübergehend. Dann stelle ich fest, dass es mir wieder entgleitet, dass die anderen Flocken weiterhin völlig unbeherrscht umher schwirren und ich den Fokus verliere. 
Also wie bringe ich die Flocken in der Schneekugel dazu, sich wieder zu beruhigen? 

Ich atme durch. Lasse los. Lasse alles liegen und akzeptiere es. Ohne zu Suchen. Lasse mich treiben. Ohne Wollen, ohne Sein. Entspanne meine Muskeln, meinen Kiefer, mein Herz. Meine Gedanken. Ich lasse los.
Bis ich schließlich auch nur noch eine Schneeflocke bin, ich lasse mich treiben. Hin und her und langsam, ganz langsam, legt sich der Schnee, lichtet sich der Nebel.
Ich kann die Welt um mich herum wieder sehen und nehme sie wahr, während die Flocken allmählich zu Boden sinken. 
Bis wieder Ruhe eingekehrt ist in der Schneekugel und ich von außen das idyllische Stillleben erleben kann.

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