glitter
Mein Jahr begann mit einer Reise, so prall gefüllt mit Schlüsselmomenten, dass ich noch heute von ihr zehre. Voller Glitzer, Glamour, ein Wirbelwind der Gefühle und Wahrnehmungen, reizend reizüberflutend. In einer Parallelwelt zu Gast, wurde ich für einen Moment Teil von etwas, das ich vorher nicht hatte einschätzen können. Wie ein Kristall, funkelnd und im Inneren bewegen sich grazile Figuren, tanzen zu rhythmischen Klängen. Die Welt herum ist verstummt und nichtig, das Tempo zu schnell und trotz aller Vorbehalte wurde ich mitgerissen. Es ist dieses Great Gatsby Gefühl, diese Schwerelosigkeit und der Friede in der Ekstase, von außen betrachtet wie Dekadenz und Obszönität schimmernd, doch unter den makellosen Oberflächen liegt die ehrliche Wahrheit.
Ich habe mich mitreißen lassen, habe nur den kleinen Zeh rein gesteckt und bin Sekunden später selbst ein Teil des Ganzen geworden, auf- und umgetrieben und doch bewegungslos.
Und dort, mitten in dieser Utopie, habe ich sie gefunden: Die Wahrheit in mir, die ich so lange gesucht habe. Gespiegelt in der Perfektion des Unkontrollierten. In der Façade des Perfekten, das bei genauerem Hinschauen doch nur eine Paradigma ist: Das Ergebnis derer, die ihre Angst verstanden haben und aus ihr Lust, Leben und Liebe haben wachsen lassen. Dort habe nicht nur ich gesehen, was in mir ist. Sie wussten es lang vor mir, haben es durchdrungen in ihrem Wahn, ihrer ehrlichen Haltlosigkeit. Sie haben durch all die Masken hindurch geschaut, denn sie erkannten jede Einzelne. Sie haben durch meine Mauern geschaut, als wären sie nichts weiter als gläserne Schleier; haben sie nicht einmal wahrgenommen. Während ich kaum wusste, wie mir geschah, haben sie direkt hindurch gegriffen, mir mitten in die Seele, und mir mein ehrlichstes Ich, meine tiefste Wahrheit präsentiert. Und dann haben sie sie umarmt.
In dieser schillernden Utopie, derer ich nie beiwohnen wollte, und die nur kurz andauerte, habe ich so Vieles gefunden. Denn letztendlich war es schon immer in mir.
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