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Wenn man jemanden verlässt ist das niemals leicht oder einfach. Nicht einmal dann, wenn man es wirklich will. Wenn man weiß, dass es richtig ist. Auch dann ist Schluss machen, einen Menschen zurück lassen, aus dem Leben stoßen ein schwieriger Schritt. Ein schwerwiegender.
Und selbst wenn es einem zunächst gut geht ist es völlig normal, diese Person zu vermissen. Doch ist es tatsächlich immer die Person selbst? Ist das eigentliche Problem nicht die Veränderung an sich?
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Wenn man nun eine längere Zeit an der Seite seines Partners verbringt und aneinander gewöhnt ist, wenn man die gleichen Erinnerungen hat, die gleichen Abenteuer erlebt hat. Wenn man die gleichen Freunde hat, womöglich sogar den gleichen Alltag, wenn man die andere Person in und auswendig kennt, seine Interessen und seine Abneigungen, seine guten Seiten und seine Macken.. Und dann trennt man sich - Aus welchem Grund auch immer - wie kann das einfach sein?
Man lässt doch dabei nicht nur den Menschen zurück. Man lässt das gemeinsame Leben zurück. Die Abläufe und Gewohnheiten. Das Umfeld, all die Orte an denen man zusammen Zeit verbracht hat sind nun nicht mehr ganz so schön. Vielleicht kann man auch nie mehr dort hin zurück kehren. Und sei es nur die Wohnung des Anderen, sein Zimmer, sein Bett, sein Sofa. Die Gewohnheiten. All das bleibt zurück.
Manchmal trennen wir uns sogar nicht nur von einer Person. Manchmal müssen wir auch die Freunde zurück lassen. Die Menschen, mit denen wir unsere Freizeit verbracht haben, mit denen wir gemeinsam gelacht haben. Wir lassen unser Leben, wie wir es kannten, zurück.
Und mit einem mal steht man ganz alleine da und obwohl man weiß, dass es die richtige Entscheidung war, diesen Menschen zu verlassen, kann es sich plötzlich so falsch anfühlen. Denn man hat nicht bedacht, dass man nicht nur diesen unglaublich wichtigen Menschen verliert, der einen geprägt hat, auf gute wie auf schlechte Weise. Den Menschen, dem man all seine Geheimnisse anvertraut hat, den man so nah an sich heran gelassen hat. Den einzigen Menschen, von dem man das Gefühl hatte, er kenne einen wirklich. Nein, nicht nur das. Es ist mehr.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier.
Und so ist der schwierigste Teil einer Trennung oft nicht, über den Verlust des Partners und das Versagen hinwegzukommen. Häufig ist es viel schwieriger, das Leben, wie man es kannte, zurück zu lassen. Freunde und Bekannte zu verlieren. Die Gewohnheiten zu durchbrechen.
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