memory

Ich spürte seinen gleichmäßigen Atem auf meiner Wange, das einzige Geräusch war das Rauschen der Blätter. Der Baum stand direkt vor seinem Fenster und ließ nur wenige Sonnenstrahlen vorbei. In seinem Zimmer war es also nicht sehr hell, die Lichter waren ausgeschaltet und nur die Strahlen, die es auch noch durch die leicht geöffneten Jalousien schafften, tauchten den Raum in das angenehm warme Licht des Spätsommers. Der Nachmittag war vorbei und der Abend brach heran, bald würde die Sonne untergehen.
Wir lagen quer auf seinem Bett, er mit dem Rücken zum Fenster und die Arme um mich gelegt. Es roch gut nach ihm, die Decke war weich - "blanket" würde er sagen. Er war eingeschlafen, sein Gesicht so nah bei meinem, seine dunklen Locken waren verwuschelt. Ich war entspannt und fühlte mich unbeschreiblich wohl, denken war nicht notwendig, denn Gedanken an die Vergangenheit oder Zukunft hätten alles zerstört - Sorgen - und der Moment war zu schön um ihn zu verschwenden. Stattdessen versuchte ich alles in mich einzusaugen. Seinen Duft, die Art wie der Raum strahlte, die Äste, die gleichmäßig hin und her schwankten, das ruhige Heben und Senken seiner Brust, das Gefühl der Geborgenheit. Ich ließ meinen Blick schweifen und hielt inne, als der stärkste Lichtstrahl mein Auge traf. Doch es tat nicht weh ihn anzusehn, er war weich, wie die "blanket".
Dieser Moment war vollkommen, wundervoll. Und es war keiner dieser Augenblicke, die zu schnell enden. Es fühlte sich an wie "forever". Und als er aufwachte, mich ansah mit den großen braunen Augen die funkelten und glänzten und als er lächelte, da trauerte ich nicht um den Moment.
Ich denke, erst als er vorbei war, war er wirklich perfekt - eine wunderschöne Erinnerung. "memory" ...

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